von Joachim Möller
Auszug aus: Hg.: . G. C. Friedrich Lisch: „Jahrbuch des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Alterthumskunde“, aus den Arbeiten des Vereins, 40. Jahrgang, Schwerin 1875, Seite 205:
Die Kirche zu Paarsch bei Parchim, eine Filialkirche der St. Georgen-Kirche zu Parchim, war ein kleines Holzfachwerkgebüude mit Lehmschlag und baufällig; sie ist daher 1868-1869 abgebrochen und an ihre Stelle eine neue Kirche gebauet. Das Dorf wird immer eine Fachwerkkirche gehabt haben. Denn im Visitations-Protokoll von 1649 heißt es: „Paarsch, das Kirchlein ist von achtzehn gebindt mit dem umblauffe, unten mit Eichenen höltzern verschlet und in lehmenwänden, so auß- und inwendig geweißet sein, gesetzet, davon aber etwas mangel ist und nothwendig muß gebeßert werden. Inwendich stehet ein kleines vergüldetes Altar mit zwenen Flügeln.“ Dieser Altar ist beim Neubau der Kirche entfernt undzurückgesetzt. Der alte Altar, welcher nicht wieder zur Anwendung gekommen ist, ist ein alter Flügelaltar, ähnlich dem Altar der Kapelle zu Bergrade (vgl. Harb. XXXIII: S. 167).
Die Mitteltafel ist aus Eichenholz geschnitzt und enthält aus einem Stück die Anbetung der Jungfrau Maria durch die 12 Apostel in großen Figuren. Die Vorderseiten der beiden Flügel enthalten vier kleine Gemälde. Auf den Rückseiten der beiden Flügel ist auf jedem Flügel eine große Heiligenfigur, welche sicherlich die Lokalheiligen darstellen. Die kleine Glocke, welche 1871 von dem Glockengießer Albrecht Hausbrand zu Wismar umgegossen ist, hatte nach Mitteilung des Herrn Dr. Crull zu Wismar die Inschrift: help + jhesus + unde + mariaa.
Dazu ergänzt Joachim Möller, langjähriger Kirchenältester in Paarsch:
Nach dem Abriss der alten Fachwerkkirche 1869 wurde in den Jahren 1870-72 die neue Kirche im neugotischen Baustil errichtet. Bis zum Jahr 1970 gehörte Paarsch zur St. Georgengemeinde Parchim. Ab 1970 wurde Paarsch der Kirchgemeinde Lancken zugeordnet, es wurde damit begründet, da sich die zentrale Schule der sechs Dörfer, die der Kirchgemeinde Lancken angehören, eben dort befand. Christenlehre und Konfirmandenunterricht waren so besser zu organisieren.
In den 1980ziger Jahren wurden Schäden am Turm und Kirchendach immer mehr sichtbar. Im September 1987 wurde mit den Reparaturarbeiten begonnen, welche bis zum Wintereinbruch weitgehend abgeschlossen werden konnten. Dank des kircheneigenen Baugerüstes, das uns zur Verfügung stand, war dieses möglich geworden. Das Kupferblech für das Turmdach war eine Spende unserer Partnergemeinde Burgthann aus Bayern, allein das zu organisieren nahm zuvor zwei Jahre in Anspruch. Die tatkräftige Unterstützung unserer Handwerker der LPG Rom muss hier erwähnt werden.
In den Jahren nach der politischen Wende wurde das Kirchendach nochmals komplett saniert. Jetzt, nach zwanzig Jahren, machten sich starke Rissbildungen besonders im Westgiebel bemerkbar. Die Ursachen liegen wohl in einer zu schwachen Gründung im Fundament. In diesem Jahr wurden umfangreiche Reparaturen in Angriff genommen, sind aber noch nicht beendet.
Für die Spenden, die anlässlich einer Geburtstagsfeier eingegangen sind, recht herzlichen Dank. Diese umfangreichen Reparaturarbeiten, die hier angesprochen wurden, hat Herr Möller verantwortet und mit Hilfe von Herrn Pessner und Herrn Bolz durchgeführt. Viele Arbeitsstunden, viel Kraft und Ausdauer sind da hinein geflossen. Ganz herzlichen DANK!
Und auch ein Dank den Geburtstagsfeiergästen bei Frau Möller. Ihr Einfall war es, dass Geld für die Paarscher Kirche gespendet wird. So entstand der Fond Paarscher Kirche, und gern können andere dieser Idee folgen.
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